Die Sanierung und Umgestaltung der Außenanlagen im Bereich der Haupt- und Kirchstraße erstreckt sich nun schon über einen Zeitraum von insgesamt acht Monaten, mit Start im Oktober 2024. Ursprünglich geplant war die Fertigstellung für den Mai 2025. Doch unsere Baumaßnahme berührte das unter der Bodendenkmalnummer 12533 eingetragene Bodendenkmal „Mittelalterlicher Stadtkern von Lübben, Fpl. 6“. Und bereits beim ersten Bodenaushub kam ein altes Kellergewölbe zum Vorschein und damit wurde eine archäologische Betreuung erforderlich. Sehr mühselig für den Bautrupp der TIEBA, denn nur in Abschnitten von fünf Meter n durfte der Boden ausgehoben werden. Erst nach Freigabe durch die Archäologen ging es jeweils fünf Meter weiter.
So ungünstig sich dies auf die Baumaßnahme auswirkt, das von uns beauftragte archäologische Team von ABBU hat jede Menge interessanter Sachen gefunden, die wir dort gar nicht vermutet hätten. Oder hätten Sie gedacht, dass sich Ofenkachelfragmente, ein historischer Bohlenweg oder 300 Jahre alte Skelette von Kühen bzw. Pferden dort befinden? Unter den Funden verbarg sich auch eine Reformationskachel. Mit der Einführung des Kachelofens setzte ein Umdenkprozess in Bezug auf das Wohnen ein. Durch die verstärkte Nutzung von Öfen und Kacheln ergab sich eine neue Möglichkeit, den eigenen Wohnraum zu gestalten. Die Reformationskacheln nahmen in diesem Kontext eine besondere Rolle ein. Sie ermöglichten es den Menschen, ihre religiösen Überzeugungen und ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten Glaubensrichtung auch im privaten Raum sichtbar zu machen.
Außenanlagen, das betrifft nicht nur Wege und Pflanzen, sondern auch technische Anlagen, wie Ver- und Entsorgungsleitungen. Ein Teil der durchgeführten Arbeiten verbirgt sich nämlich unter der Erde und ist heute gar nicht mehr sichtbar. Einen Schwerpunkt unserer Arbeiten bildete die vollständige Erneuerung der Regenwasserleitungen. Der Austausch der Leitungen stellte sicher, dass auch in Zukunft eine zuverlässige Entwässerung gewährleistet ist. Des Weiteren wurden die Kellereingänge erneuert. Damit verbessern sich nicht nur die Zugänglichkeit, sondern auch die Sicherheit und die Nutzungsmöglichkeiten der Kellerbereiche. Fahrräder lassen sich nun wesentlich leichter in den Keller schieben. Ein weiterer wichtiger Schritt war die Erneuerung der Fahrbahn mit hochwertigem und versickerungsfähigem Pflaster. Mit den neu geschaffenen Stellplätzen haben die Mieter die Möglichkeit, ihre Fahrzeuge nicht mehr wild, sondern geordnet und sicher abzustellen. Für die betagten Radfahrer und Rollstuhlnutzer wurde ein Fahrradhäuschen mit einer Stromlademöglichkeit errichtet. Diese praktische Lösung wird Mietern zur Verfügung gestellt, denen das Abstellen der Fahrräder und Rollstühle im Keller nicht mehr möglich ist.
Wir freuen uns sehr, dass wir die Außenanlagen, die mit viel Sorgfalt geplant und gestaltet wurden, trotz der Schwierigkeiten im Juni fertigstellen werden. Vielen Dank für die Geduld und das Verständnis während der Bauarbeiten!